In jeder Stadt gibt es ein Hipster-Viertel. In Istanbul heißt es Cihangir – ein hochgelegener Stadtteil in der Nähe des Taksim Platzes. Wer ein modernes, junges Istanbul kennenlernen möchte, sollte in Cihangir beginnen. In meiner ersten Woche lebte ich hier in einer schönen Wohnung mit Blick auf das Goldene Horn. Meine Strasse war schlecht asphaltiert, mein Haus hatte keine Nummer und direkt neben dem Haus wohnte eine Bande Straßenkatzen, die ich jeden Tag mit extra für die Tiere zubereitetem Huhn fütterte.
Etwa eine Minute Fußweg von meiner Wohnung entfernt befand sich das Café Journey, der perfekte Ort, um mit dem Laptop mehrere Stunden zu arbeiten, viel Kaffee oder Tee zu trinken, Mittag zu essen oder später mit ein paar Gläsern Wein den Abend zu feiern. Das Journey ist einer der Orte, die wie ein Wohnzimmer funktionieren: Man bleibt schon mal mehrere Stunden hängen, lernt spontan neue Bekannte kennen. Mein Aufenthalt begann mit einem Mittagessen und endete in einer feuchtfröhlichen Mädchenrunde, die später in einen Club weiterzog. Darauf muss man in Istanbul gefasst sein: Wenn man einmal das Haus verlässt, kommt man erst viel später nach Hause als gedacht.